Günther Uecker

Wolfenbüttel


Nach Stationen in Shiraz und Teheran präsentierte das Schloss Museum Wolfenbüttel vom 16. Juni bis 4. September 2016 die Ausstellung „Günther Uecker – Huldigung an Hafez“ zum ersten Mal in Deutschland. Durch seine direkte Nachbarschaft zur Herzog August Bibliothek strahlt das Schloss Museum geradezu eine ehrwürdige kulturhistorische Atmosphäre aus. Die Bibliothekssammlung beherbergt die kostbarsten Schriften seit dem Mittelalter und gilt heute als eine der wichtigsten Forschungsstätten der Welt. Umgeben von den Werken der größten Schriftsteller, Dichter und Forscher gewährte Uecker den zahlreichen Besuchern der Ausstellung in Wolfenbüttel einen Einblick in sein Streben nach einer vereinten Welt. „Der eurozentrische Blick, den wir uns angewöhnt haben, ist nicht immer hilfreich. Er produziert Ängste,“ sagte Günther Uecker. Diesen Ängsten wirkt der in Mecklenburg geborene Künstler mit seiner „Hafez-Mappe“ entgegen und stieß damit auch in Wolfenbüttel auf äußerst positive Resonanz.

Neben dem aufwendigen Werkzyklus zierten Fotos von der erfolgreichen Ausstellungeröffnung in Shiraz die Wände des Schloss Museums, um die Botschaft hinter diesem eindrucksvollen Kunstprojekt zu stärken. Damit fängt der lang erhoffte Kulturaustausch an. Die Besucher des Wolfenbütteler Museums durften nicht nur die gleichen Kunstwerke wie die iranischen Kunstinteressierten in Shiraz und Teheran genießen, sondern konnten durch die Fotodokumentation auch einen Eindruck von der Veranstaltung in Shiraz gewinnen. „Das vermeintlich Fremde, das zu uns gelangt, ist historisch betrachtet, ein fundamentaler Teil unserer Kultur“, so Günther Uecker. Durch sein humanistisch geprägtes Werk baut Uecker Brücken zwischen den Welten und gibt gleichzeitig Mahnungen an die Menschheit für eine bessere Gegenwart und Zukunft.