Günther Uecker

Werk 36

Allein mit meiner Liebsten / will traulich ich vereint sein,
nicht brennen in der Runde / der sich als Kerze glänzt!
Ich nähme nie und nimmer / den Ring des Solejman an,
wenn ab und zu der Teufel / die Hand darüber hält.
O Gott: Das lasse nicht zu / dass im Gemach der Liebe
erhört wie der Rivale / und mein Los ist das Leid!
Dem Phönix sag: Wirf niemals / den edlen Schatten über
den Ort, wo man die Krähe / vorzieht dem Papagei …
Wozu die Leidenschaft noch / beschrieben: Durch das Feuer
der Worte kann man spüren / des Herzens Flammenglut.
Der Wunsch nach deiner Nähe / beherrscht mein Denken! Wahrlich:
Des Fremdlings Herz strebt ruchlos / zu seiner Heimat hin.
Wenn auch so wie die Lilie / zehn Zungen hätte Hafez,
vor dir wie eine Knospe / versiegelt wär sein Mund.

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Übersetzung Gedicht