Günther Uecker

Werk 38

Dass wütend das Veilchen sich ringelt / ist Schuld deiner Moschuslocke.
Beschämend lässt platzen die Knospe / dein Lachen, das Herz befreit.
O, du meine duftende Rose / sollst nicht deine Nachtigall quälen,
die voller Inbrunst Gebete / die ganze Nacht für dich singt!
Ich, genieße den Hauch der Engel / aber ertrage deinetwegen
das Geschwätz der Welt.
Die Macht der Liebe erkenne / mit welchem Stolz trotz der Armut
die Krempe des Königshutes / verwegen dein Bettler aufbiegt!
Wenn auch unvereinbar die Kutte / des Frommen ist mit einem Weinglas:
Um dich zufriedenzustellen / vereine ich beide bei mir.
Der Aufruhr des Weins meiner Liebe / zu dir schwindet erst aus dem Kopf mir,
wenn dies leidenschaftliche Haupt einst / zu Staub wird vor deiner Tür.
Am Ehrenplatz meiner Augen / steht immer vor mir dein Traumbild!
Mein Schah, ich will darum beten / dass nie diesen Ort du verlässt …
Als Wiese ist lieblich dein Antlitz / besonders im Frühling der Schönheit,
wenn Hafez mit seinen Gesängen / zu deiner Nachtigall ward …

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Übersetzung Gedicht