Gib Acht: Der Palast unsrer Hoffnung / steht auf äußerst unsicherem Grund!
Bring Wein, weil der Sockel des Lebens / gefährdet ist durch einen Hauch …
Des Strebens Sklave bin dem ich, / der unter dem blauen Gewölbe
von allem ist frei, was den Schimmer / von Abhängigkeit verspricht.
Wie sag‘ ich dir, was mir beim Weinhaus / heute Nacht, berauscht und zerstört,
für tröstliche Botschaft gebracht hat, / der Engel der anderen Welt:
O scharfsichtiger Königsadler, / du wohntest im Paradies,
„und dieser armselige Winkel / ist nicht zum Horst dir bestimmt!“
Sie werden von der Spitze des Empyreum gerufen,
„Ich frage mich, was Sie in diesem Verlies suchen?“
Ich will dir einen Rat geben, / bedenk und beherzige ihn –
von meinem Pir hörte ich ihn, / der mich führt auf dem Wege zu Gott:
Der Lockpfiff nach dir kommt von oben / der Zinne von Gottes Thron –
ich weiß nicht, warum du so bist, / in diese Falle stürzt!“
Mit dem, was du hast, sei zufrieden, / und glätte die Sorgenstirn,
für mich und für dich steht nicht offen / des eigenen Willens Tür!
Glaub nicht, dass Versprechungen einhält, / die wankelmütige Welt,
denn sieh: Diese alte Hexe / ist tausend Freiern die Braut.
Im Lächeln der Blume ist kein Zeichen von Treue und Versprechen
Nachtigall, dann du hast das Recht zu klagen
O Reimer von holprigen Versen, / was soll dein Neid auf Hafez?
Der tief Sinn und die Anmut / der Sprache sind Gottes Geschenk.
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Übersetzung Gedicht