Günther Uecker

Shiraz


Günther Uecker stellte im Mai 2016 erstmals seinen Werkzyklus „Huldigung an Hafez“ im Hafezieh (Grab von Hafez) in Shiraz aus. Damit kehrte der deutsche Künstler an jenen heiligen Ort zurück, an dem der berühmte persische Dichter Hafez (1315–1390) geboren und beerdigt wurde. Auf den Rundgängen um Hafez‘ Grab wurden die insgesamt 42 Blätter des Kunstwerks präsentiert.

„Huldigung an Hafez“ symbolisiert einen zutiefst kreativen Schaffungsakt, der seinen Ausdruck in abstrakten und betexteten sowie von pastellig gebrochener Farbigkeit dominierten Bildern fand. Nachdem Uecker zwei Jahre an der „Hafez-Mappe“ gearbeitet hat, konnte diese in Kooperation mit der Stadt Shiraz, dem TMoCA und der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland am 1. Mai 2016 Premiere feiern. Dicht drängten sich die Menschen um den zum Grab des Dichters Hafez schreitenden Uecker. Wie einen Helden feierten die Iraner den Künstler, der auf seinem Gang von einer Blaskapelle musikalisch begleitet wurde. Ein Akt der vom tiefsten Respekt gegenüber dem deutschen Künstler zeugte, war diese Zeremonie im antiken Persien doch nur Gesandten ausländischer Mächte auf dem Weg zum König gewährt. Der Künstler selbst schien überglücklich und überwältigt von den positiven Reaktionen auf ihn und sein Kunstwerk. Eine berührende Begegnung zweier Kulturen, deren Bindeglied die Kraft der Kunst symbolisiert.

Nach der feierlichen Eröffnung am Hafez Mausoleum wanderte die Ausstellung direkt am nächsten Tag für einen Monat in die Zentralbibliothek in Shiraz. Ein gelungener Auftakt für eine langjährige Freundschaft zwischen dem Iran und Uecker.