Günther Uecker

Werk 24

Den Glanz deiner Schönheit entfachte / das Licht in der Ewigkeit:
Die Liebe entstand, und sie setzte / in Flammen die ganze Welt.
Dein Antlitz erstrahlte: Der Engel / sah’s – ihm war die Liebe fremd!
Da ward sie zur Quelle des Feuers / das gierig den Menschen ergriff.
Gedanken wollte das Feuer auf seine / eigene Führung Licht einzuschalten
Sie setzen die Welt in Chaos mit / glühender, strahlender Freude
An jeder Flamme die Fackel / entzünden wollt‘ ins Geheimnis
Der Widersacher, erschien / die unsichtbare Hand und stieß heftig
Den Uneingeweihten zurück.
Die anderen zogen vom Schicksal / stets nur des Genusses Los:
Mein Herz war’s, das leidgeprüfte / das wieder die Qualen zog …
Es strebte die himmlische Seele / zur Grube in deinem Kinn,
die Hand hielt sich fest an den Schlingen / in deinem geringelten Haar
Den Freudenbrief seiner Liebe / schrieb Hafez damals an dich,
als mit einem Federstrich er hat / das Glück seines Herzens getilgt.

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Übersetzung Gedicht