Die Brust ist von Schmerz übervoll mir! / Ach, Heilmittel gibt es keines.
Vor Einsamkeit stirbt fast das Herz mir / wo ist ein Vertrauter, bei Gott?
Wer könnte sich Ruhe erhoffen / vom Himmelsrad, das sich so schnell dreht?
Ein Glas reich‘ mir, Saghi, damit ich / ein Weilchen finde zur Ruh‘.
Ich sagte zu einem Gewitzten: / „Die Lage hier sieh!“ Er sprach lachend:
„Es sind schwere Zeiten, gar seltsam / das Treiben, die Welt ist verwirrt“ …
Ich brenn‘ in der Grube des Wartens / auf jene Kerz aus Tschegel.
Den Türkenkönig bekümmert / mein Leid nicht! Wo ist ein Rostam?
Am Weg der Verliebtheit sind Ruhe / und Sicherheit immer ein Unglück.
Verwundert muss jenes Herz sein, das / im Schmerz um dich Linderung sucht.
Verwöhnte Genießer führt kein Weg / zum Rend-Sein! Wer diesen Weg gehen will,
der muss von der Welt verbrannt sein / darf unreif und sorglos nicht sein.
Von Menschlichkeit ist nichts zu finden / auf dieser staubigen Erde:
Man muss eine andre Welt schaffen / und neue Menschen dazu!
Komm, lass uns unsre Gedanken / zum Türken aus Samarkand senden:
Von ihm bringt der sanfte Wind her / die Düfte des Flusses Mulijan.
Was zählen die Tränen des Hafez / vor selbstgenügsamer Liebe,
wenn in dieser Flut sieben Meere / erscheinen wie ein Tropfen Tau …
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Übersetzung Gedicht