Günther Uecker

Werk 29

Ich lasse nicht ab, die Erfüllung / meiner Sehnsucht zu fordern, bis mein Leib
zur Seelenvertrauten kommt, oder / aus dem Leib sich die Seele erhebt!
Öffne mein Grab und schau zu wie sich der Rauch meines
inneren Feuers aus dem Tuch (Leichentuch) erhebt.
Enthüll‘ dein Gesicht zur Verblüffung / und zum Entzücken der Leute,
tu auf deinen Mund, dass aus allen / ein Schrei sich des Staunens erhebt …
Die Seele trat mir auf die Lippen / es trauert mein Herz, dass die Seele
ganz ohne Genuss ihrer Lippen / sich nun aus dem Körper erhebt …
Die Sehnsucht nach ihrem Munde / treib in die Enge die Seele,
da fruchtlos der Wunsch sich der Armen, / zu jenem Munde erhebt …
Es wird in der Schar der Verliebten, / von ihm nur Gutes gesprochen,
in jeder Gesellschaft, in der sich / der Name des Hafez erhebt!

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Übersetzung Gedicht